Mannheim, 18. August 2015. (red/pm) Die Einwohnerstatistik verzeichnet einen neuen Auerochsen für Mannheim – am 04. August kam im Mannheimer Dossenwald ein weibliches Kälbchen zur Welt – die Stadt sucht ein Namen für das Jungtier. Die Herde der “Urrinder” besteht jetzt aus sieben Tieren. Bis 31. August kann man Vorschläge einreichen.
Information der Stadt Mannheim:
Große Kulleraugen, karamellfarbenes Fell und noch etwas scheu: Das kleine Auerochsenkälbchen, das am 4. August am frühen Morgen zur Welt kam, ist nicht nur der allerjüngste Zuwachs der Auerochsenherde, sondern erfreut auch alle Besucherinnen und Besucher des Wildgeheges im Mannheimer Dossenwald. Das noch namenlose, weibliche Kälbchen ist eine besondere Überraschung, denn sein Vater ist der im Januar an Altersschwäche gestorbene Carlos I. „Mutter Madonna und dem kleinen Kälbchen geht es wunderbar“, konstatiert Revierleiter Norbert Krotz.
Die Geburt verlief in Abwesenheit der Mitarbeiter vor Ort und wurde bei Arbeitsbeginn entdeckt. Schon seit einigen Wochen hatten die Forstleute und der zuständige Veterinär den Verdacht, dass die elfjährige Auerochsenkuh trächtig ist.
Zurzeit hielten sich Mutter und Kälbchen bevorzugt etwas abseits der Herde auf, so der Förster. Dieses Verhalten sei aber normal und diene dem Schutz des Kälbchens. Nach einiger Zeit schließen sich beide wieder der Herde an. „Das Kälbchen wiegt um die 30 Kilogramm und trinkt bei jeder sich bietenden Gelegenheit Muttermilch“, ergänzt Krotz seine Ausführungen.
Da es sich bei dem Kälbchen um eine Auerochsenkuh handelt, kann es, wenn es in etwa zwei bis drei Jahren geschlechtsreif ist, in der Herde bleiben. Dies ist bei Auerochsenbullen anders. Sie müssen in diesem Alter bereits die Herde wechseln, da sonst Inzucht droht. So ein notwendiger Austausch ist gerade erst vor einem Monat erfolgt: Der zwei Jahre alte Auerochse Carlos II ist seit Juni „Chef“ im Auerochsengehege. Als Nachfolger von Carlos I erhofft sich der Revierleiter von dem etwa 300 Kilogramm schweren jungen Bullen viele, junge und gesunde Nachkommen, die die Herde vergrößern.
Wir suchen einen Namen für das kleine Kälbchen: Machen Sie mit!
Damit das kleine Auerochsenkälbchen nicht allzu lange auf einen Namen warten muss, brauchen wir Sie! Reichen Sie uns unter www.mannheim.de/auerochsenkalb Ihren Lieblingsnamen bis 31. August ein. Eine Jury von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Forstamtes und des Fachbereichs Grünflächen und Umwelt wird anschließend aus den eingereichten Namen die zehn häufigsten und schönsten auswählen. Anschließend können die Bürgerinnen und Bürger in einer zweiwöchigen Phase über diese zehn Namen abstimmen und so den Namen des kleinen Kälbchens bestimmen. Achtung! Hier noch mal der dezente Hinweis: Das Kälbchen ist weiblich. Wir freuen uns auf Ihre zahlreichen Einsendungen und das Ergebnis!
Hintergrund:
Im städtischen Wildgehege im Dossenwald werden Auerochsen seit dem Frühjahr 2001 gehalten. Die Auerochsen-Herde besteht nun aus sieben Tieren: zwei Auerochsenkühe (elf und 14 Jahre alt), der neue Auerochsenbulle Carlos (zwei Jahre alt), zwei junge Kühe (jeweils ein Jahr alt), ein Bullen-Kälbchen, das ein halbes Jahr alt ist, und ein weibliches Kalb. Neben den Auerochsen werden im Gehege auch noch 21 Mufflons gehalten.
Auerochsen sind die Urform unserer Hausrinder. Sie waren ehemals in ganz Europa verbreitet und bevorzugten Flussniederungen und lichte Wälder als Lebensraum. Auerochsen sind anspruchslose Wiederkäuer und fressen Gras und Kräuter, im Winter auch Samen wie Eicheln und Kastanien. Auerochsen erreichen eine Widerristhöhe von 1,8 Metern, gemeint ist hier der erhöhte Übergang vom Hals zum Rücken. Zudem erlangen sie ein Gewicht von bis zu 1.000 Kilo und ein Alter von bis zu 18 Jahren.