Rhein-Neckar, 14. März 2012. Ausweislich einer durch Schlecker im Internet veröffentlichten Liste sind die Standorte Mannheim, Heidelberg, Hemsbach und Edingen-Neckarhausen betroffen. Hier werden mit großer Wahrscheinlichkeit Filialen geschlossen. In den anderen Gemeinden des Wahlkreises 39 Weinheim bleiben die Schleckermärkte zunächst noch erhalten.
Die Schließung der Märkte auf der 40-seitigen “Liste des Grauens” gilt als sicher. Diese Liste wurde heute von Schlecker auf dem Unternemensblog veröffentlicht.
Die betroffenen Filialen beginnen ab sofort mit dem Räumungsverkauf. So bitter die Schließung für die Angestellten ist – Schnäppchenjäger dürfen sich über 30 Prozent Preisnachlass auf Produkte freuen, die nicht preisgebunden sind.
Rund 12.000 Menschen werden ihren Arbeitsplatz verlieren, vornehmlich Frauen. Gut 40 Prozent der 5.400 Filialen sollen geschlossen werden. Nach unseren Informationen sind es im Rhein-Neckar-Gebiet sogar 50 Prozent der Filialen.
Laut Informationen von Spiegel Online seien die betroffenen Filialen Montagabend per Fax über die Schließung unterrichtet worden. Danach werden die Filialen bis zum 24. März geschlossen.
Schlecker informiert im Internet, dass eine Schließung nicht unbedingt eine Kündigung bedeute:
Neben der Information, ob der jeweilige Markt voraussichtlich geschlossen wird, hat Schlecker gegenüber den Mitarbeitern nochmals deutlich erläutert, dass die Schließung eines Markts nicht zwangsläufig mit dem Verlust des Arbeitsplatzes einhergeht.
Tatsächlich dürfte das ein schwacher Trost sein – die Bundesregierung hat Stützungsgelder über die bundeseigenen Förderbank KfW abgelehnt, die Verhandlungen mit der Gewerkschaft verdi haben noch keine Ergebnisse gebracht.
Die Schlecker-Tochter “Ihr Platz” ist ebenfalls insolvent – was mit deren Filialen passiert, ist noch nicht offiziell. Angeblich soll ein Viertel aller Filialen geschlossen werden.
Ende 2011 waren massive Liquiditätsprobleme bei Schlecker bekannt geworden, am 24. Januar 2012 wurde der Insolvenzantrag beim Amtsgericht Ulm gestellt.
Schlecker war in der Vergangenheit wegen schlechter Bezahlung, Überwachung von Mitarbeitern und rigidiger Management-Methoden immer wieder in die Kritik geraten.
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