Heidelberg, 13. Oktober 2015. (red/pm) Der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim hat am 09.11.2012 einen Teilflächennutzungsplan zur Windenergie beschlossen. Darin werden Flächen in der Region zur Nutzung von Windkraft ausgewiesen. Die Stadt Heidelberg muss im Frühjahr dazu Stellung beziehen – und will die Bürger nicht außen vor lassen. Der Planentwurf liegt noch bis 16. November zur Ansicht aus, ab 15. Oktober ist einen Monat lang ein Online-Dialog möglich. Außerdem findet am Donnerstag eine Bürgerinformationsveranstaltung statt.
Information der Stadt Heidelberg:
“Wo dürfen in Heidelberg Windenergieanlagen entstehen und wo nicht? Was spricht für und was gegen mögliche Standorte? Darüber möchten die Stadt Heidelberg und der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutieren und laden zur Beteiligung ein.
Den Auftakt bildet eine öffentliche Informationsveranstaltung am Donnerstag, 15. Oktober 2015, zeitgleich läuft ein vierwöchiger Online-Dialog der Stadt Heidelberg an. Das Konzept für die städtische Bürgerbeteiligung hat der Heidelberger Gemeinderat in seiner Sitzung am 08. Oktober 2015 einstimmig beschlossen.
Gezielte und verträgliche Standortsteuerung durch Flächennutzungsplan
Hintergrund ist, dass der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim aktuell einen „Flächennutzungsplan Windenergie“ für seine 18 Mitgliedskommunen erstellt. Ein erster Planungsentwurf enthält sieben mögliche Flächen auf Heidelberger Gemarkung, wo künftig Windräder gebaut werden könnten.
Momentan sind Windenergieanlagen aufgrund des bestehenden Regionalplans „Windenergie“ rechtlich nicht zulässig. Dieses Bauverbot wird jedoch in absehbarer Zeit entfallen. Damit werden Windenergieanlagen grundsätzlich überall möglich sein, solange keine sonstigen öffentlichen Belange entgegenstehen.
Eine gezielte und verträgliche Standortsteuerung ist dann nur über einen Flächennutzungsplan möglich. Im Flächennutzungsplan können sogenannte Konzentrationszonen für Windenergie ausgewiesen werden – außerhalb dieser Flächenbereiche wären Windenergieanlagen dann unzulässig.
Bürgerbeteiligung der Stadt Heidelberg startet am 15. Oktober
Die Stadt Heidelberg muss im kommenden Frühjahr Stellung zum Flächennutzungsplan des Nachbarschaftsverbandes beziehen. Gemäß den Leitlinien für mitgestaltende Bürgerbeteiligung möchte die Stadt Heidelberg ihre Bürgerinnen und Bürger an dem Prozess beteiligen und lädt ab 15. Oktober bis zum 15. November unter www.heidelberg-windenergie.de zum Online-Dialog ein.
Die Bürgerinnen und Bürger haben dort Gelegenheit, sich aus verschiedenen Blickwinkeln zu den möglichen Standorten zu äußern, oder standortübergreifende Gesichtspunkte zu diskutieren.
Informationsveranstaltung des Nachbarschaftsverbandes und der Stadt
Der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim lädt ebenfalls zur Bürgerbeteiligung ein. Zentraler Gegenstand der Beteiligung ist die Frage, ob oder inwieweit die Flächen für Windenergieanlagen hinsichtlich Anzahl und Größe weiter reduziert werden sollen. Damit wären dann entsprechend weniger Windenergieanlagen möglich.
Gemeinsam mit der Stadt veranstaltet der Verband am Donnerstag, 15. Oktober, um 18:00 Uhr eine Informationsveranstaltung im Bürgerzentrum Kirchheim.
Weitere Informationen zu den Beteiligungsmöglichkeiten des Nachbarschaftsverbandes sind unter www.nachbarschaftsverband.de verfügbar.
Sieben mögliche Standorte in Heidelberg stehen zur Diskussion
Aktuell werden sieben potentielle Standorte für Windenergieanlagen auf Heidelberger Gemarkung diskutiert. Der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim hat sie als mögliche Konzentrationszonen in seiner Entwurfsplanung festgehalten:
- Grenzhof Ost (Konzentrationszone 5)
- Kirchheimer Mühle (Konzentrationszone 7)
- Hoher Nistler (Konzentrationszone 12)
- Weißer Stein Süd (Konzentrationszone 13)
- Lammerskopf (Konzentrationszone 14)
- Auerhahnkopf (Konzentrationszone 15)
- Drei Eichen (Konzentrationszone 16)
Auf diesen möglichen Konzentrationszonen könnten insgesamt zwischen 25 und 28 Windenergieanlagen gebaut werden. Direkt an der Gemarkungsgrenze von Heidelberg ist eine weitere Fläche in Schriesheim vorgesehen. Zudem gibt es weitere mögliche Konzentrationszonen im Bereich der Höhen des Odenwaldes in Nachbargemeinden von Heidelberg, wie beispielsweise in Leimen.
Vielfältige Möglichkeiten zur Beteiligung
Der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim und die Stadt Heidelberg bieten vielfältige Möglichkeiten, sich über den „Flächennutzungsplan Windenergie“ zu informieren und an den beiden Bürgerbeteiligungsverfahren teilzunehmen:
- Bürgerinformationsveranstaltung: Am Donnerstag, 15. Oktober, findet um 18:00 Uhr im Bürgerzentrum Kirchheim, Hegenichstraße 2, 69124 Heidelberg, eine gemeinsame Informationsveranstaltung des Nachbarschaftsverbandes und der Stadt Heidelberg statt.
- Online-Dialog: Unter www.heidelberg-windenergie.de lädt die Stadt Heidelberg vier Wochen lang vom 15. Oktober bis 15. November zur Teilnahme am Online-Dialog ein.
- Auslage des Planungsentwurfs: Vom 01. Oktober bis 16. November legt der Nachbarschaftsverband im Technischen Bürgeramt, Gebäude Prinz-Carl, Kornmarkt 1, 69117 Heidelberg, den Planungsentwurf und Fotomontagen zu allen möglichen Standorten im Verbandsgebiet öffentlich einsehbar aus. Die Öffnungszeiten sind montags und freitags 08:00 bis 12:00 Uhr, dienstags und mittwochs 08:00 bis 16:00 Uhr sowie donnerstags 08:00 bis 17:30 Uhr. Darüber hinaus sind die Unterlagen online unter www.nachbarschaftsverband.de verfügbar.
- Schriftliche Stellungnahme: Sie können vom 01. Oktober bis 16. November beim Nachbarschaftsverband Ihre Stellungnahme schriftlich einreichen per E-Mail an nachbarschaftsverband@mannheim.de oder postalisch an den Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim, Collinistraße 1, 68161 Mannheim. Weitere Informationen unter www.nachbarschaftsverband.de.
- Abschlussveranstaltung: Die Stadt Heidelberg lädt im Anschluss an die Online-Beteiligung im Dezember zu einer abschließenden Bürgerveranstaltung ein, bei der eine Auswertung des Online-Dialogs präsentiert wird. Ort und Uhrzeit werden noch bekannt gegeben.”