Mannheim/Rhein-Neckar, 13. März 2014. (red/pm) Die Staatsanwalt erhebt Anklage gegen elf Verdächtige wegen grenzüberschreitendem Drogenhandel im großen Stil.
Drogen, Waffen, Geld – hier bei der Pressekonferenz präsentiert.
Information der Staatsanwaltschaft Mannheim:
“Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat gegen elf Männer im Alter zwischen 26 und 50 Jahren Anklage wegen Verdachts des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, seit dem Jahr 2011 in erheblichem Umfang Amphetamin, Ecstasy, Kokain und Marihuana an zahlreiche Abnehmer im Rhein-Neckar-Raum, aber auch bis nach Berlin und in die Türkei verkauft zu haben.
Aufgrund der besonders professionellen und konspirativen Vorgehensweise der Beteiligten gestalteten sich die von der Abteilung Organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Mannheim und dem Rauschgiftdezernat des Polizeipräsidiums Mannheim geführten Ermittlungen überaus aufwendig und langwierig. Insgesamt wird in dem Komplex gegen ca. 70 Beschuldigte ermittelt.
Mit 75 kg Amphetamin festgenommen
Mit Hilfe umfangreicher Maßnahmen der Observation und der Telekommunikationsüberwachung kam es schließlich im Oktober vergangenen Jahres bei der Anlieferung von 75 kg Amphetamin und einem Kilogramm Kokain aus den Niederlanden in einem Ludwigshafener Parkhaus zum Zugriff. Im Anschluss wurden über 60 Objekte koordiniert durchsucht. Die Ermittler fanden unter anderem weitere 79 kg Amphetamin, knapp zwei Kilogramm Haschisch und fünf scharfe Schusswaffen, davon zwei mit Schalldämpfer.
Darüber hinaus konnten etwa 35.000 Euro in bar, acht Fahrzeuge und sechs hochwertige Armbanduhren sichergestellt werden. Der Straßenverkaufswert der beschlagnahmten Drogen beläuft sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Gegen die nunmehr angeklagten – zum Teil erheblich vorbestraften – Personen ergingen Haftbefehle, die nach wie vor vollzogen werden.
Über drei Tonnen Amphetamin veräußert
Die Staatsanwaltschaft geht nach dem Ergebnis der Ermittlungen davon aus, dass über die sichergestellten Betäubungsmittel hinaus durch die arbeitsteilig operierende Gruppierung über drei Tonnen Amphetamin zum gewinnbringenden Weiterverkauf produziert und 3,5 kg Kokain sowie zwei Kilogramm Marihuana veräußert wurden.
Die Beschuldigten haben sich bislang nicht zu den Tatvorwürfen geäußert. Einer von ihnen ist neben dem Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz auch wegen eines Vergehens nach dem Waffengesetz angeklagt.
Für den Fall der Eröffnung des Hauptverfahrens durch die zuständige 5. Strafkammer des Landgerichts Mannheim ist mit einem Beginn der Hauptverhandlung im Juni zu rechnen. Bei einer Verurteilung droht den Angeschuldigten Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren.”
