Heidelberg, 13. März 2012. (red/pm) Bereits bis zum Jahr 2030 könnte der Anteil der Unter-18-Jährigen auf rund 15 Prozent zurückgehen. Der Anteil der Über-60jährigen Menschen wird von etwa 25 Prozent auf rund 34 Prozent steigen. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Prognosen der Statistikbehörde.
Information des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis:
“Im Rhein-Neckar-Kreis leben derzeit nur noch 91.651 Kinder und Jugendliche, die jünger als 18 sind – 1970 waren es noch 117.815. Damit ist nach Auswertung der vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg erhobenen Daten die Zahl der Minderjährigen im einwohnerstärksten Landkreis in Baden-Württemberg seit 1970 um immerhin 11,2 Prozent zurückgegangen, während die gesamte Einwohnerzahl von 418.332 im Jahr 1970 auf 537.625 im Jahr 2010, also um 22,2 Prozent, gestiegen ist.
Der Anteil der Minderjährigen an den Gesamteinwohnerinnen und Gesamteinwohnern im Rhein-Neckar-Kreis hat sich in den letzten vier Jahrzehnten von rund 28 Prozent auf 17 Prozent verringert. Bereits bis zum Jahr 2030 könnte der Anteil dieser Altersgruppe auf dann nur noch rund 15 Prozent weiter zurückgehen.
Dagegen dürfte der Anteil der 60jährigen und älteren Menschen innerhalb von lediglich knapp zwei Jahrzehnten von derzeit etwa 25 Prozent auf rund 34 Prozent steigen, so die aktuellen Prognosen der Statistikbehörde.
Innerhalb Baden-Württembergs gibt es in den Stadt- und Landkreisen deutliche Unterschiede bezüglich des Anteils der unter 18jährigen an der Gesamtbevölkerung. Landesweit noch am höchsten ist dieser Anteil in den ländlich geprägten Kreisen Biberach und Alb-Donau-Kreis mit jeweils knapp 20 Prozent.
Am wenigsten Kinder und Jugendliche gibt es im Stadtkreis Heidelberg mit lediglich 13 Prozent, gefolgt von den Stadtkreisen Baden-Baden, Karlsruhe und Stuttgart. Ursächlich für die regional unterschiedlichen Anteile Minderjähriger sind vor allem die Unterschiede in der Geburtenhäufigkeit in Verbindung mit der Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter.
Traditionell liegt die durchschnittliche Kinderzahl je Frau in den eher dünn besiedelten Kreisen höher als in den Stadtkreisen. Allerdings haben sich diese Unterschiede laut Angabe des Statistischen Landesamtes in den letzten Jahren tendenziell verringert.
Daneben spielt auch der Zu- bzw. Wegzug von Minderjährigen mit ihren Familien eine entscheidende Rolle. So sind in den 60er- und bis in die 90er-Jahre vor allem viele Familien mit Kinder von den Stadtzentren in das Umland gezogen und haben damit zu einer Verjüngung der dortigen Bevölkerung beigetragen.
Seit rund einem Jahrzehnt ist aber ein neuer Trend zu beobachten, wonach die Zentren für Zuziehende wieder attraktiver geworden sind, so das Statistische Landesamt. Diese Entwicklungen – Angleichung der Geburtenraten und ein stärkerer Zuzug in die Ballungsräume – haben in Verbindung mit Änderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung dazu geführt, dass sich in den letzten Jahren die regionalen Unterschiede beim Anteil der Minderjährigen innerhalb des Landes verringert haben, so auch die Entwicklung im Rhein-Neckar-Kreis.
Noch 1970 betrug die Spannweite, also der Unterschied zwischen dem höchsten und dem geringsten Wert bei den Stadt- und Landkreises gut 13 Prozentpunkte (höchster Wert im Landkreis Biberach mit 33,8 Prozent und geringster Wert im Stadtkreis Stuttgart mit 20,3 Prozent), 2010 nur noch knapp 7 Prozentpunkte.”