Walldorf/Heidelberg/Rhein-Neckar, 09. August 2012. (red/pm) Die Hilfsbereitschaft und Spendenfreudigkeit häufig älterer Menschen wurde in den letzten Wochen in Heidelberg und in mehreren Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises häufig ausgenutzt, um sie zu bestehlen. So letztmals geschehen am späten Dienstagvormittag (07. August 2012), kurz nach 11 Uhr, vor der Dresdner Bank in der Johann-Jakob-Astor-Straße in Walldorf.
Information der Polizeidirektion Heidelberg:
“Zwei junge Frauen baten einen 60-jährigen Mann zunächst um eine Spende für behinderte Kinder. Nachdem der hilfsbereite Mann seinen Geldbeutel gezückt hatte, um eine kleine Spende zu übergeben, wurde er so geschickt in ein Gespräch verstrickt, dass es den Frauen gelang, Geld aus dem Scheinfach des Geldbeutels zu entwenden.
Später bemerkte der 60-Jährige, dass ihm 530 Euro gestohlen worden waren. Er informierte sofort die Polizei. Eine intensive Fahndung war jedoch ohne
Ergebnis verlaufen. Nach den derzeitigen Ermittlungen dürften die beiden tatverdächtigen Frauen den 60-Jährigen dabei beobachtet haben, wie er zuvor Geld in der Bank abgehoben hatte.
Die beiden jungen Frauen, die Angehörige reisender Familien sein dürften, werden wie folgt beschrieben: Beide sind etwa 20 Jahre alt. Die eine wird als korpulent beschrieben, hat schulterlange, dunkle Haare. Die andere hingegen soll schlank sein und blonde Haare tragen.
Rumänische Bettlergruppen unter Verdacht
Wegen „Sammlungsbetrug“ ermittelt die Polizei zudem seit Anfang März 2012 in sechs Fällen gegen eine rumänische Bettlergruppierung. Die Männer und Frauen im Alter zwischen 19 und 27 Jahren stehen im dringenden Verdacht, zwischen dem 5. März bis 11. April 2012 unberechtigt für eine namentlich bekannte Hilfsorganisation in Heidelberg, Hemsbach und Neckargemünd Spenden für Taubstumme und Behinderte gesammelt zu haben. Das dabei eingenommene Geld sowie „Spendenlisten“ wurden beschlagnahmt; die Verdächtigen nach ihrer erkennungsdienstlichen Behandlung und Zahlung einer Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt.
Seit Anfang Mai wurden weitere Trickdiebstähle in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis (Walldorf: 3, Sinsheim: 3, Heidelberg: 1, Eberbach: 1, Wiesloch: 1) mit der gleichen oder einer ähnlichen Tatbegehungsweise (Modus Operandi) registriert, wobei eine Häufung der Taten seit Ende Juni 2012 zu beobachten ist. Dabei wurde den Geschädigten insgesamt mehr als 4.000.- Euro entwendet.
Ob Mitglieder der rumänischen Bettlergruppierung, gegen die bereits seit März 2012 ermittelt wird, oder eine andere Gruppierung für die Trickdiebstähle seit
Anfang Mai 2012 verantwortlich sind, ist ebenfalls Gegenstand weiterer Ermittlungen.
Zeugen, aber auch weitere Opfer, die sich bislang noch nicht bei der Polizei gemeldet haben, werden gebeten, sich mit der Polizeidirektion Heidelberg, Tel.: 06221/99-0, dem Polizeirevier ihres Heimatortes oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Tipps der Polizei
Es gibt viele gemeinnützige Organisationen, die Spenden für hilfsbedürftige Menschen und Projekte in Form von sogenannten Haus- und Straßensammlungen
durchführen oder durchführen lassen. Dabei bedarf es immer einer behördlichen Sammelgenehmigung! Darüber hinaus stellen sie den Sammlern vor Ort alle erforderlichen Unterlagen und Materialien (Sammellisten, Banderolen für Sammelbüchsen, Plakate etc.) zur Verfügung, informieren die örtlichen Medien über die Sammlung und benennen Personen, die bei Fragen als Ansprechpartner telefonisch zur Verfügung stehen.
Die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle der Heidelberger Polizei, Tel.: 06221/99-1234, informiert auch im Internet, www.polizei-beratung.de kostenlos
darüber, wie man sich am besten vor Trickbetrügern schützen kann.”