Mannheim, 08. Juli 2014. (red/ld) Aktualisiert. Am Vormittag soll ein 14-jähriger Schüler der Feudenheimschule von einem noch unbekannten Täter mit einem Messer angegriffen und verletzt worden sein. Das Messer wurde angeblich gefunden. Der mutmaßliche Täter wird noch gesucht. Vor einer Woche soll der Junge eine Drohung erhalten haben.
Von Lydia Dartsch
Es ist Schulschluss an der Feudenheimschule. Viele Schüler gehen nach Hause. Doch statt guter Laune ist die Stimmung gedrückt. Die Schüler/innen sagen, sie haben Angst. Manche sagen, ihnen ist Unwohl bei dem Gedanken, was kurz nach Unterrichtsbeginn hier passiert ist: Am Morgen, gegen 08:15 Uhr war ein 14-jähriger Schüler nach eigenen Angaben von einem noch unbekanntem Täter mit einem Messer angegriffen und am Arm leicht verletzt worden. Anschließend flüchtete der Täter.
Die Schüler/innen haben von ihren Lehrern von dem Angriff gehört. Der 14-Jährige soll im Erdgeschoss des Schulgebäudes angegriffen worden sein, sagen sie. Er soll mit blutendem Arm ins Klassenzimmer gekommen sein, sagt eine Schülerin. Das erzählt man sich. Fest steht: Anschließend ist der verletzte Junge in einer Klinik behandelt worden, teilt die Polizei mit. Derzeit stehe er unter Schock, ob er heute noch vernommen werden kann, ist unklar. Die Tatwaffe werde laut Polizei noch gesucht.
Wo ist die Tatwaffe?
Dagegen berichten Schüler/innen, die in Kontakt mit dem Jungen stehen: Er sei inzwischen von der Polizei vernommen worden und wieder zuhause. Unabhängig voneinander berichten mehrere Schüler, dass das Messer von zwei Jungs gefunden und im Sekretariat abegeben worden sei. Die Gerüchteküche kocht. Bestätigte Informationen gibt es nur wenige.
Handelt es sich beim Täter um einen Mitschüler? Auf die Feudenheimschule gehe er nicht, sagen einige Schüler. Die Polizei Mannheim-Feudenheim fahndet bislang ergebnislos nach ihm. Sie beschreibt den Täter nach den Angaben des Opfers wie folgt: Zwischen 15 und 18 Jahre alt. Etwa 180 Zentimeter groß und dunkelhäutig. Zum Tatzeitpunkt soll er kurze Hosen und ein dunkles T-Shirt getragen haben.
Wurde der Junge bedroht?
Auch das Motiv des Täters ist unklar. Vor knapp einer Woche habe der verletzte Junge einen Drohanruf auf seinem Handy erhalten, sagen Schülerinnen, die mit ihm in Kontakt stehen. Aber unter der angezeigten Nummer habe sich darauf niemand mehr gemeldet: Ein Wegwerfhandy vermuten sie. Was waren Grund und Inhalt der Drohung? “Jemand werde ihn erstechen”, sagen die Schüler. Ob das stimmt? Die polizeilichen Ermittlungen stehen erst am Anfang.
Während eine Schülerin sagt, dass der Junge eigentlich ganz nett sei, berichtet eine andere, dass der Junge sich aufgespielt habe. Zwar seien in der Vergangenheit schon ein paar andere Drohungen gegen andere Schüler ausgesprochen worden. Auch mit einem Amoklauf sei “schon mal” gedroht worden, sagen sie. Passiert sei bisher aber nichts.
Auch in welchem Verhältnis der Junge und der Angreifer standen, ist derzeit nicht bekannt. Die Polizei bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich mit dem Polizeiposten Mannheim-Feudenheim unter der Telefonnummer 0621/79984-0 in Verbindung zu setzen oder mit dem Polizeirevier Mannheim-Käfertal unter Telefonnummer 0621/71849-0.
Aktualisierung, 08. Juli, 16:07 Uhr: Die Polizei bestätigt unsere Recherche. Als mutmaßliche Tatwaffe wurde ein Multifunktionsmesser sichergestellt. Der Junge wurde aus dem Krankenhaus entlassen und wird zur Zeit von der Polizei vernommen.