Rhein-Neckar, 06. Juni 2014. (red) Der SWR meldet, dass die Polizeidirektion Pirmasens verstärkt Senioren kontrollieren wolle, weil diese durch drogenähnliche Medikamente eine Gefahr im Straßenverkehr seien. Diese Meldung ist falsch, wie Polizeidirektor Karl Höhn auf unsere Nachfrage betonte.
Von Hardy Prothmann
Wir haben das Thema schon länger im Blick: Sind Senioren zunehmend an Unfällen im Straßenverkehr beteiligt? Die Antwort lautet eindeutig “Ja”. Aber nicht, weil sie zunehmend unter Medikamenteneinfluss stehen, sondern schlicht und ergreifend, weil es im Verhältnis mehr Senioren im Straßenverkehr gibt als früher.
“Ein Grund könnte sein, dass heutzutage ältere Menschen immer länger ihren Führerschein behalten, oft bis sie 70, 80 oder älter sind. Und in dem Alter müssen viele von ihnen Medikamente nehmen, zum Beispiel Beruhigungs- oder Schmerzmittel, die im weiteren Sinn als Drogen gelten. Unter dem Einfluss dieser Mittel kann man zum Beispiel das Tempo vonentgegenkommenden Autos nicht mehr gut einschätzen oder die Sehfähigkeit ist reduziert”, meldet der SWR. Das kann grundsätzlich so sein – aber es ist kein Thema bei der Polizei. Polizeidirektor Höhn:
Wir machen unsere Verkehrskontrollen und sind auch präventiv tätig – aber alles im normalen Rahmen. Ein besonderes Augenmerk auf Senioren haben wir nicht.
Der SWR hält an seiner Darstellung fest – auch, wenn jede Grundlage fehlt.