Heidelberg/Rhein-Neckar, 05. November 2013. (red/pm) Der DRK-Mitarbeiter Armin Neckarauer rettete im Heidelberger Pfaffengrund zwei alte Damen – weil er aufmerksam war.
Information des Deutschen Roten Kreuzes Kreisverband Mannheim:
„Mir ist das komisch vorgekommen“, erinnert sich Armin Neckarauer. „Da stimmte was nicht.“ Der Aufmerksamkeit des DRK-Mitarbeiters ist es zu verdanken, dass zwei alte Damen um die 90 Jahre inzwischen wieder Wohl auf sind – das hätte auch ganz anders ausgehen können.
An einem Samstag startet Neckarauer seine Wochend-Menütour in Weinheim und fährt für den Mannheimer DRK-Kreisverband in Heidelberg Essen im Rahmen der Service-Leistungen für Menschen zu Hause aus.
Die Mannheimer pflegen mit dem DRK-Kreisverband Rhein-Neckar in Heidelberg ein Kooperationsprojekt im Menüservice und haben im Juli rund 80 Kunden aus der Neckarstadt übernommen. Insgesamt betreut das Rote Kreuz in der Region Mannheim, Weinheim und Heidelberg nun rund 200 Essens-Kunden.
Nichts tut sich
Es ist gegen 10:30 Uhr in einer Straße im Pfaffengrund, ein Mehrfamilienhaus. Der 51-Jährige klingelt. Er klingelt und klopft mehrmals. Nichts tut sich. Er weiß, dass die alte Dame eigentlich zu Hause sein muss, schließlich kennt man sich seit einigen Monaten. „Ich gebe das Essen ja nicht nur kommentarlos an der Tür ab. Da geht´s dann kurz mit in die Küche und wir reden ein bisschen miteinander“, erzählt Armin Neckarauer.
Also was tun? Zusammen mit einer Nachbarin klopfen sie an die heruntergelassenen Rollläden, schauen nach hinten aus dem Garten. Die Nachbarin wundert sich. Eigentlich, so sagt sie Arnim Neckarauer, hätte ein Pflegedienst schon das sein sollen. „Plötzlich hören wir Stimmen aus dem Fernsehen oder aus dem Radio. Und dann ganz leise: `Ich kann nicht aufstehen´. Da wusste ich, hier ist etwas passiert.“
Der DRK-Mann weiß, was zu tun ist, wählt die Notrufnummer 112 und professionelle Hilfe kommt: Feuerwehr, Notarzt, Rettungssanitäter.
Dame stürzte
Am Ende stellt sich heraus, dass eine der beiden alten Damen wohl schon Freitagabend gestürzt war – und mit einem Oberschenkelhalsbruch in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Die andere Mitbewohnerin schien pflegebedürftig und konnte wohl nicht helfen.
„Wenn ich da nicht nachgeforscht hätte, wären die beiden alten Frauen mindestens bis Sonntag hilflos in der Wohnung gelegen. Ohne Trinken und Essen. Nicht vorstellbar“, schüttelt der DRK-Helfer den Kopf. Er freut sich, dass er Hilfe leisten konnte.”