Hemsbach, 04. März 2015. (red/pm) Die ersten Laborergebnisse haben es bestätigt: Der Schillerschul-Pavillon ist von Schimmelpilzen befallen. Deshalb bleibt das Gebäude bis auf weiteres geschlossen. Dies teilte Bürgermeister Jürgen Kirchner am Dienstag in einem kurzfristig anberaumten Pressegespräch im Rathaus mit.
Information der Stadt Hemsbach:
“Zugegen waren auch Schillerschul-Rektorin Christin Hofmann und Klaus Koch, Geschäftsführer des Schulverbands Nördliche Badische Bergstraße, Schulträger der Schillerschule.
Detailliertere Resultate der Beprobungen liegen zwar noch nicht vor – diese werden im Laufe der nächsten Woche erwartet –, doch der Rathauschef will keinerlei Risiko eingehen. „Der Schutz der Gesundheit hat absolute Priorität.“ Für die drei bisher im Schillerschul-Pavillon untergebrachten Schulklassen wurde durch räumliche Umstrukturierung im Haupthaus Platz geschaffen. „Wir sind näher zusammengerückt“, so Schulleiterin Christin Hofmann.
Kirchner: “Bestrebt, langfristige Lösungen zu finden”
Bis September, mit dem Start der Gemeinschaftsschule, wird man mit der Umgestaltung verschiedener Fachräume, die umgenutzt werden können, weitere Raumangebote schaffen; entsprechende Umbauarbeiten sind für die Sommerferien geplant. Hofmann ist sicher, dass die Schülerinnen und Schüler nach den großen Ferien ein Schulgebäude vorfinden werden, „das voll und ganz ihren Ansprüchen genügt.“
Geschlossen bleibt der Pavillon ebenso für die bisher dort untergebrachten Vereine. Rathausmitarbeiter Tobias Schork ist derzeit auf der Suche nach Ersatzräumen. „Wir sind sehr bestrebt, langfristige Lösungen zu finden“, versichert Kirchner. Betroffen sind Volkshochschule, Stadtkapelle, Schnawwelwetzer und Patchwork-Treff sowie eine Musikband. Wenn die endgültigen Laborergebnisse vorliegen, wird entschieden, wie mit den noch im Pavillon gelagerten Materialien und Geräten verfahren wird.
Pavillon sehr geeignet für Schimmel
Schimmelpilzsporen sind in der Natur allgegenwärtig, unter anderem im Boden und in der Luft. Sie können aber auch gesundheitsschädigend sein, besonders dann, wenn sie sich beispielsweise innerhalb von Gebäuden und Räumen stark vermehren. Eine der Hauptursachen für Schimmelbildung in Gebäuden ist Feuchtigkeit – und ein entsprechendes „Nahrungsangebot“ wie Zellulose oder anderes Material in Wandbeschichtungen und Bodenbelägen.
Beide Voraussetzungen sind beim dem 1969 als Übergangslösung für Grundschüler erbauten Schillerschul-Pavillon gegeben: Das Flachdach ist ein ideales Einfallstor für Feuchtigkeit. Abgehängte Decken und die Bauweise in sogenannter „Verlorener Schalung“, bei der die Schalung – in diesem Fall Holz – nach Austrocknung des Betons nicht entfernt wird, sind weitere Einfallstore. Entdeckt wurde der Schimmelpilzbefall übrigens während der Reparatur eines Wasserschadens im Unter- und Erdgeschoss.
Dass der Pavillon in absehbarer Zukunft wieder geöffnet wird, bezweifelt der Rathauschef. Es müsste nämlich richtig geklotzt statt wie bisher nur geflickt werden: Fällig wären eine komplette Dach- und Fassadensanierung bei vorsichtig geschätzten Kosten von knapp 400.000 Euro – angesichts des Alters und der vielen Schwachstellen des Gebäudes eine nicht wirklich rentable Investition.”