Mannheim/Heidelberg, 04. März 2016. (red/as) Während das Statistische Landesamt BW für Baden-Württemberg die höchste Lebenserwartung in ganz Deutschland berechnete, liegt die Lebenserwartung für Mannheim am niedrigsten in ganz Baden-Württemberg. Die benachbarte Stadt Heidelberg dagegen liegt an der Spitze der Statistiken.
Baden-Württemberger haben die höchste Lebenserwartung in Deutschland! Das zeigt eine Studie, die heute das Statistische Landesamt Baden-Württemberg veröffentlichte.
Demnach liegt die durchschnittliche Lebenserwartung eines in Baden-Württemberg neugeborenen Jungens bei fast 80 Jahren, eines neugeborenen Mädchens bei fast 84 Jahren. Die Statistik bezieht sich auf die Sterbetafelberechnungen der Jahre 2012 bis 2014. Damit hat sich die Lebenserwartung seit Anfang der 90er um fünf bzw. drei Jahre erhöht.
Damit würden baden-württembergische Männer 15 Monate länger leben, als der Durchschnitt der deutschen Männer. Frauen in Baden-Württemberg haben eine 11 Monate längere Lebenserwartung. Die niedrigste Lebenserwartung haben neugeborenen Jungen derzeit in Sachsen-Anhalt mit 76,2 Jahren, neugeborene Frauen sterben nach der neusten Statistik im Saarland mit 82,2 Jahren am frühesten.
Heidelberger leben länger als Mannheimer
Doch auch in den einzelnen Regionen von Baden-Württemberg gibt es teils größere Unterschiede: Für den Stadtkreis Mannheim ergibt sich für Männer sowie für Frauen die niedrigste Lebenserwartung (von 77,4 bzw. 82,4 Jahren) in ganz Baden-Württemberg.
Im benachbartem Stadtkreis Heidelberg dagegen liegt die Lebenserwartung bei beiden Geschlechtern deutlich über dem Durchschnitt Baden-Württembergs.
Andere größere Städte, wie Stuttgart und Karlsruhe, liegen relativ im Durchschnitt Baden-Württembergs. Die höchste Lebenserwartung haben Neugeborene in Landkreisen wie Böblingen, Breisgau-Hochschwarzwald oder der Bodenseekreis. Oder eben Heidelberg.
Gründe für die unterschiedlichen Lebenserwartungen
Warum die statistische Lebenserwartung in den Landkreisen so unterschiedlich ist, ist nicht geklärt. Auch nicht, warum sie in Baden-Württemberg höher ist, als in anderen Bundesländern. Das statistische Landesamt Baden-Württemberg meint hierzu aber:
Je besser der Bildungsstand und die Einkommensverhältnisse, desto niedriger fällt tendenziell die Sterblichkeit aus.
Außerdem ist die Gesundheit der Menschen auf dem Land wegen besserer Umwelt und weniger Verkehr meistens besser, als derer Menschen, die in Großstädten leben.
Die Lebenserwartung der Menschen ist in den letzten Jahrzehnten ständig angestiegen. Dies ist auf den medizinischen Fortschritt zurückzuführen, der nicht nur die Säuglingssterberate drastisch gesenkt, sondern auch die gesundheitliche Vorsorge im Alter immer weiter verbessert hat. Die unterschiedliche Lebenserwartung zwischen Männer und Frauen liegt einmal an genetischen Aspekten, sowie an unterschiedlichen Lebensweisen: Frauen leben durchschnittlich gesünder und setzen sich weniger hohe Gefahren aus, als Männer.
Statistik bleibt Statistik
Die Statistik ist natürlich nur eine Interpretation der aktuellen Lebenslage. Ob die neugeborenen Menschen von heute wirklich die errechneten Lebenserwartungen erreichen, hängt von vielen Faktoren ab. Vor allem der sich ständig entwickelnde, medizinische und technische Fortschritt könnte die Sterberate der Menschen jederzeit verringern.