Rhein-Neckar, 4. September 2012. (red/pm) „Bis dass der Tod Euch scheidet?“ trifft im Rhein-Neckar-Kreis nicht auf alle Ehen zu. Im Jahr 2011 lag die Scheidungshäufigkeit im einwohnerstärksten Landkreis in Baden-Württemberg mit 100 Scheidungen je 10.000 bestehender Ehen über dem Durchschnitt der Scheidungsquoten in den 44 Stadt- und Landkreisen im „Ländle“ (Durchschnitt: 94 Scheidungen je 10.000 bestehender Ehen). Im Stadtkreis Heidelberg wurden 2011 86 von 10.000 Ehen geschieden, im Stadtkreis Mannheim waren es 121 und im Neckar-Odenwald-Kreis lediglich 84 je 10.000 bestehender Ehen. Somit liegt der Rhein-Neckar-Kreis mit seiner Scheidungsquote an zweiter Stelle der baden-württembergischen Stadt- und Landkreise in der Metropolregion Rhein-Neckar.
Information des Landratsamtes Rhein-Neckar:
“Die weiteren benachbarten Landkreise Heilbronn (97 Scheidungen je 10.000 bestehender Ehen) und Karlsruhe (96 Scheidungen je 10.000 bestehender Ehen) liegen knapp unter der Scheidungshäufigkeit im Rhein-Neckar-Kreis. Dies geht aus einer aktuellen Aufstellung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg hervor, die die Ehescheidungen 2008 bis 2011 in den 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreisen ermittelt hat.
Die Zahl der Ehescheidungen in Baden-Württemberg ist im Jahr 2011 angestiegen. 23.113 Ehen wurden 2011 geschieden – etwa 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Gegenüber 2004, als mit 25.129 Scheidungen der bisherige Höchststand seit Bestehen des Landes Baden-Württemberg registriert wurde, sind die Scheidungszahlen dagegen um 8 Prozent zurückgegangen. Im Vergleich zu 1990 – 71 Ehescheidungen je 10.000 Ehen – lag die Zahl der Ehescheidungen im vergangenen Jahr allerdings um annährend 40 Prozente höher, seit 1980 hat sie sich sogar um fast 80 Prozent erhöht.
In regionaler Hinsicht zeigen sich deutliche Unterschiede im Scheidungsverhalten. Die wenigsten Ehen wurden zuletzt im Ortenaukreis sowie im Landkreis Rottweil geschieden: Im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2011 kamen dort jeweils 80 Ehescheidungen auf 10.000 Ehen. Ähnlich niedrig lag die Scheidungsquote in den Landkreisen Freudenstadt (83 Scheidungen je 10.000 bestehender Ehen), Rastatt und Esslingen sowie im Alb-Donau-, im Neckar-Odenwald- und im Main-Tauber-Kreis (je 84 Scheidungen je 10.000 bestehender Ehen). Von den neun Stadtkreisen des Landes wiesen lediglich Heidelberg, Heilbronn (87 Scheidungen je 10.000 Ehen) und Ulm (92 Scheidungen je 10.000 Ehen) im Betrachtungszeitraum eine unterdurchschnittliche Scheidungshäufigkeit auf.
Am höchsten war die Scheidungsziffer in den Stadtkreisen Baden-Baden 128 Scheidungen je 10.000 bestehender Ehen), Mannheim, Pforzheim (118 Scheidungen je 10.000 bestehender Ehen) und Karlsruhe (108 Scheidungen je 10.000 bestehender Ehen) sowie im Landkreis Konstanz. Insgesamt zeigt sich, dass die Scheidungshäufigkeit in den Großstädten und stärker verdichteten Gebieten tendenzielle höher und in den eher ländlich strukturierten Kreisen geringer ist. Allerdings hat sich dieses „Stadt-Land-Gefälle“ in den letzten Jahren erheblich abgeschwächt, zeigt die aktuelle Statistik.”