Mannheim, 02. Oktober 2015. (red/pm) Am Samstag, den 10. Oktober, findet von 14 bis 17 Uhr auf dem Paradeplatz eine Aktion statt, um auf die Ungleichbehandlung von Mädchen aufmerksam zu machen. Das Netzwerk Mädchenarbeit (NEMA) stellt den Internationalen Weltmädchentag am 11. Oktober unter das Motto „Respekt! Ist für alle da“.
Information der Stadt Mannheim:
“„Mädchen sollten nicht die Putzarbeiten übernehmen müssen!“ So lautet die Aussage von Lisa, die sie in einer Jugendeinrichtung in Mannheim im Rahmen einer Umfrage unter Mädchen zum Thema „Was bedeutet Respekt für dich?“ geäußert hat. Diese und viele andere Aussagen mit ähnlichem Tenor hat das Netzwerk Mädchenarbeit (NEMA) dazu veranlasst, den Internationalen Weltmädchentag am 11. Oktober unter das Motto „Respekt! Ist für alle da“ zu stellen.
Aus diesem Grund findet am Samstag, 10. Oktober, von 14 bis 17 Uhr auf dem Paradeplatz in Mannheim eine Aktion statt, um all den Mädchen eine Stimme zu geben, die sich in ihrer Ungleichbehandlung nicht gehört fühlen beziehungsweise nicht gehört werden.
Lisas Aussage wurde vom Netzwerk Mädchenarbeit aufgegriffen und als Slogan „Zuhause putzt mein Bruder“ provokativ auf eine von zehn Postkarten gedruckt, die derzeit im Rahmen der Aktion „Respekt! Ist für alle da“ in vielen Jugendeinrichtungen, Büchereien und den Bürgerdiensten in Mannheim ausgelegt sind. Auf diesen Postkarten konnten Mädchen, die an dieser Aktion teilnehmen wollten, ihre Interpretation von Respekt formulieren und die Karte an das Netzwerk einsenden. Aus den Karten werden am 10. Oktober um 16 Uhr am Paradeplatz im Losverfahren Beiträge ausgesucht und mit einem Gewinn honoriert.
Hintergrund:
NEMA – das Netzwerk Mädchenarbeit ist ein Fachgremium für geschlechtsspezifische Pädagogik in der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Sozial-, Kultur-, und Bildungsarbeit. Bestehend aus Mitgliedern kommunaler und freier Träger vermittelt NEMA die Bedeutung und den Bedarf der Mädchenarbeit in Politik, Öffentlichkeit und Institutionen.
Obwohl Mädchen im Vergleich zu früher mittlerweile mehr Rechte und Möglichkeiten haben, sehen die Netzwerkmitglieder dennoch den Widerspruch, den neue Mädchen-beziehungsweise Frauenbilder mit sich bringen. In Deutschland müssen die „Bildungsgewinnerinnen“ einer Vielzahl von Anforderungen gerecht werden. Zu alten Rollenzuschreibungen fügen sich neue Erwartungen hinzu.
Mädchen sollen gleichzeitig schön und schlau, Karrierefrau und fürsorgliche Mutter sein. Das führt notwendig zu einer Überforderung und Bevormundung von Mädchen angesichts dieser zusätzlichen Rollenzuschreibungen seitens der Gesellschaft. Daher sieht der Arbeitskreis seine Aufgabe weiterhin in der Förderung von Mädchen und jungen Frauen.”