Rhein-Neckar, 01. April 2015. (red/pm/ms) Aktualisiert. Im Laufe des Dienstages, zwischen 11 Uhr und 18 Uhr, registrierte das Lagezentrum des Polizeipräsidiums Mannheim weit über 100 Einsätze im Zusammenhang mit Unwetter und starken Windböen. Personen wurden dabei nicht verletzt. “Vorsichtigen Schätzungen” zufolge beträgt der entstandene Sachschaden weit über 50.000 Euro, wie Polizei-Pressesprecher Nobert Schätzle mitteilt. Die Gesamtsumme der tatsächlichen Schäden könnte noch weitaus höher liegen, müsse aber erst noch festgestellt werden.
Nach Angaben der Polizei gab es gestern durch das Sturmtief “Niklas” über 100 Einsätze in der Region: In Mannheim, Heidelberg und in vielen Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises mussten Polizeibeamte, Feuerwehrmänner, Helfer des THW und Mitarbeiter von Straßenmeistereien ausrücken, um Werbetafeln, Dachverkleidungen, mobile Verkehrsschilder und Folien, die Bauern als Frostschutz auf Feldern aufgebracht hatten, zu sichern.
Viele Bäume wurden aufgrund der anhaltend starken Stürme entwurzelt und stürzten um. Dabei wurden auch viele geparkte Autos zum Teil erheblich beschädigt. Verletzt wurde durch die Sturmböen zum Glück niemand, teilt die Polizei mit.
Ergänzend zu den bereits geschilderten Vorfällen hier noch einige exemplarische Ereignisse:
Mannheim:
- Schild auf Pkw (Waldhof), Plakat gegen Auto (Neckarstadt), Dachpappe auf mehrere geparkte Autos (Neckarstadt) – hier allein ca. 5.000.- Euro Schaden.
- Eine 5x5m und ca. 200 Kilo schwere Kupferplatte am Gebäudedach (Dachverkleidung) im Innenhof einer Bank am Bahnhofsvorplatz (L 15, 15) hatte sich gelockert und drohte zu Boden zu stürzen
- Sicherung durch die Feuerwehr schwierig.
- Der Containerterminal im Hafen stellte den Betrieb ein.
- In Friedrichsfeld drohte ein Baugerüst umzustürzen.
Schwetzingen: - Werbetafeln beschädigen mehrere geparkte Fahrzeuge.
Eberbach:
- Sperrung der 4105, zwischen Hirschhorn und Moosbrunn; mehrere Bäume umgestürzt; Fahrbahn ab 14.50 Uhr komplett gesperrt. Räumung kann es am Mittwochmorgen beginnen, da es für die Arbeiter zu gefährlich ist.
- Kurzfristige halbseitige Sperrung der K 4115 zwischen der B 37 und Igelsbach wegen eines umgestürzten Baumes.
- Das Wartehäuschen der Bahnhaltestelle Eberbach-Lindach kippte um. Schaden noch nicht bekannt.
Epfenbach/Rhein-Neckar-Kreis:
- Die Kreisstraße K 4190 (“Plattenweg”) zwischen Epfenbach und Waldwimmersbach ist wegen Windbruchgefahr bis auf weiteres gesperrt.
Die geschilderten Vorfälle seien nur exemplarisch, sagt Polizei-Pressesprecher Norbert Schätzle. Es seien zu viele Einsätze, um sie alle einzeln im Detail aufzulisten. Die geschilderten Beispiele würden jedoch gut verdeutlichen, was es gestern alles zu tun gab.
Schaden: Mindestens 50.000 Euro
Nach einer ersten vorsichtigen Einschätzung dürfte ein Gesamtschaden von weit über 50.000.- Euro entstanden sein, sagt Herr Schätzle. Der tatsächliche Schaden könnte noch wesentlich höher liegen und muss erst noch ermittelt werden. Herr Schätzle schätzt Schadenssummen in Höhe von bis zu 100.000 Euro als realistisch ein.
“Es ging Schlag auf Schlag”, teilt die Feuerwehr Schriesheim mit. Sie schildert einen “unruhigen Arbeitstag”: Gegen 15:00 Uhr sei es zu den ersten strumbedingten Einsätzen gekommen.
Zahlreiche Bäume sind umgestürzt, haben Personen gefährdert oder Straßen blockiert und mussten entfernt werden. Im Burgweg in Schriesheim sei zum Beispiel eine Tanne umgestürzt und habe die gesamte Straße blockiert, teilt die Feuerwehr mit. Auf der L 536 in Richtung Wilhelmsfeld hab eine orkanartige Böe eine großen Baum abgedreht und auf die Fahrbahn geworfen. Auch dieser wurde von der Feuerwehr entfernt. Während dieser Zeit war die Straße für rund 30 Minuten komplett gesperrt.
Zu einem weiteren Einsatz wurde die Drehleiter nach Dossenheim gerufen. Dort musste ein Baum entfernt werden, der drohte auf die OEG-Linie zu fallen, schildert die Feuerwehr den Vorfall. Parallel dazu habe die Abteilung Stadt wieder in die Strahlenberger Straße ausrücken müssen. Dort war ein Baum umgestürzt und war in zwei weiteren Bäumen hängen geblieben.
Aktualisierung, 13:03 Uhr: In Weinheim sei es nur zu wenigen Einsätzen gekommen, teilt die Feuerwehr mit. Allerdings ist in der Freiburger Straße bei der Ecke Karlsruher Strasse eine Holz-Lärmschutzwand umgekippt und hat zwei Fahrzeuge unter sich begraben. Dabei wurde niemand verletzt. Die Einsatzkräfte sicherten die Einsatzstelle ab und der Baubetriebshof der Stadt Weinheim kümmerte sich um die Beseitigung der Lärmschutzwand, informiert die Feuerwehr.
Aktualisierung, 15:31 Uhr: Nach Angaben der Heidelberger Feuerwehr habe es zwar auch in Heidelberg sehr starke Windböen gegeben – aber nur wenig zu tun: “Die Berufsfeuerwehr musste nur zu fünf unwetterbedingten Einsätzen ausrücken”, heißt es nach eigenen Angaben.
Im Stadtteil Neuenheim habe man einen Baum entfernt, der auf die Straße gebrochener war und ein parkendes Auto beschädigt hatte. Mit Hilfe der Drehleiter seien in zwei Fällen Bleche an Dächern provisorisch gesichert worden. Von größeren Schäden sei man verschont geblieben.