Rhein-Neckar, 01. Februar 2017 (red/pm) Rund 223 Millionen Euro wurden in den Straßenbau im Regierungsbezirk Karlsruhe investiert. Die Regierungspräsidentin Nicolette Kressl zieht eine Straßenbaubilanz für 2016.
Information des Regierungspräsidiums Karlsruhe:
„Bund und Land haben im letzten Jahr rund 223 Millionen Euro in das Bundes- und Landesstraßennetz im Regierungsbezirk Karlsruhe investiert“, bilanziert Regierungspräsidentin Nicolette Kressl.
Dank der guten Bereitstellung staatlicher Mittel konnten in das Bundesfernstraßennetz rund 152 Millionen und in das Landesstraßennetz rund 45 Millionen Euro investiert werden. Hinzu kommen erforderliche Ingenieuraufträge zur Vorbereitung und Abwicklung der Projekte in Höhe von rund 13 Millionen Euro. Mit ebenfalls rund 13 Millionen Euro wurden zudem der kommunale Straßenbau und die kommunalen Rad- und Fußverkehrsanlagen in den Städten und Gemeinden gefördert.
Leistungsfähige Straßen für wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten
„Eine flächendeckend gute Erschließung über leistungsfähige Straßen ist eine entscheidende Voraussetzung für die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten unserer Landkreise und Gemeinden“, so Regierungspräsidentin Nicolette Kressl.
Auf den Autobahnen wurden auch im Jahr 2016 Fahrbahnschäden von Grund auf und nachhaltig behoben. So wurden zum Beispiel auf der A5 bei Dossenheim und Bruchsal kostenintensive Belagserneuerungen durchgeführt.
„Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur sind dringend geboten, um auch in Zukunft den Verkehr auf leistungsfähigen und sicheren Straßen bewältigen zu können. Hierzu leisten diese Baumaßnahmen auf der A5 einen wichtigen Beitrag“, betont die Regierungspräsidentin.
140 Millionen Euro für Enztalquerung zwischen Pforzheim Nord und Süd
Im Bereich Neubau und Erweiterung der Bundesautobahnen wurde im vergangenen Jahr mit den vorbereitenden Arbeiten entlang der A8 bei Pforzheim begonnen. Für den Bau der sogenannten Enztalquerung zwischen Pforzheim Nord und Süd sind in den kommenden Jahren Kosten in Höhe von rund 140 Millionen Euro veranschlagt.
Bund und Land investierten auch im Jahr 2016 Millionenbeträge in den Bau von Ortsumgehungen sowie in den Um- und Ausbau der Bundes- und Landesstraßen. Als finanzielle Schwerpunkte nennt Nicolette Kressl die Ortsumgehung Adelsheim (B292), die Westtangente Pforzheim (B463), die Stuttgarter Straße in Freudenstadt (B28) sowie die Fertigstellungen der L353 Unterschwandorf – Iselshausen, der L409 Ortsdurchfahrt Klosterreichenbach und der L536 Ortsumfahrung Schriesheim mit dem Branichtunnel.
Erhaltung des Straßennetzes
Die Erhaltung des bestehenden Straßennetzes ist von besonderer Bedeutung und hat hohe Priorität. Im Regierungsbezirk Karlsruhe wurde im Jahr 2016 eine Fülle von Erhaltungsmaßnahmen umgesetzt. So wurden zum Beispiel Millionenbeträge in den Erhalt der Albhäuslebrücke bei Karlsruhe-Knielingen im Zuge der B10, der B463 Ortsdurchfahrt Calw, der B500 zwischen Zuflucht und Ruhestein und der L562 zwischen Dietlingen und Pforzheim investiert.
„Einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und nicht zuletzt auch zur Entlastung der Umwelt leisten Investitionen in den Radwegebau“, so Regierungspräsidentin Kressl.
Entlang der L96 wurde mit dem sogenannten Wolftalradweg begonnen. Fertiggestellt wurde der Lückenschluss des für den Radtourismus besonders wichtigen Neckartalradweges entlang der L588 zwischen Haßmersheim und Neckarmühlbach.
Förderprogramme für kommunalen Straßenbau
Von großer Bedeutung für den kommunalen Straßenbau und die kommunale Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur sind die Förderprogramme nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Mit den jährlich fortgeschriebenen Programmen werden schwerpunktmäßig der Bau und der Ausbau von innerörtlichen und verkehrswichtigen Straßen der Kommunen sowie Fuß- und Radwege bezuschusst. Die Kommunen im Regierungsbezirk Karlsruhe erhielten auf diese Weise im letzten Jahr Fördermittel in Höhe von rund 13 Millionen Euro.
Nachfolgend sind exemplarisch Maßnahmen aufgeführt, die im letzten Jahr begonnen, weitergeführt oder fertiggestellt wurden:
Bundesfernstraßen
Neu- und Ausbau BAB:
- Beginn der A 8, Pforzheim Nord – Pforzheim Süd „Enztalquerung“, (Länge: 4,8 Kilometer; Kosten: rund 140 Millionen Euro)
Erhaltung BAB:
- A5, Fahrbahndeckenerneuerung (FDE) bei Dossenheim, vom AK Heidelberg bis AS Dossenheim, (Länge: 5,3 Kilometer; Kosten: acht Millionen Euro)
- A5, FDE bei Neuthard, (Länge: etwa 3,5 Kilometer; Kosten: 8,2 Millionen Euro)
- Beginn der A656, BW-Sanierung Bahnbrücke MA-Friedrichsfeld, (Kosten: 19,5 Millionen Euro)
Neu- und Ausbau Bundesstraßen:
- B292, Ortsumgehung Adelsheim, (Kosten: rund 40 Millionen Euro)
B463, Westtangente Pforzheim – 1. Bauabschnitt bis L 562, (Kosten 1. BA rund 20,5 Millionen Euro, Kosten Gesamtprojekt: rund 80 Millionen Euro)
Um- und Ausbau Bundesstraßen:
- B28, Ausbau Stuttgarter Straße in Freudenstadt, (Länge: zwei Kilometer; Gesamtkosten: rund 22,6 Millionen Euro davon Bund 18,5 Millionen Euro)
- Beginn B3, Entlastung Knoten B3/B500 in Sinzheim, (Länge: 2,5 Kilometer; Kosten: rund sieben Millionen Euro)
- Beginn B 35, Knoten B 3 „Prinz Max“ in Bruchsal, (Gesamtkosten: rund 3,6 Millionen Euro)
Erhaltung Bundesstraßen:
- B10, Bauwerk-Sanierung Unterführung der Alb beim „Albhäusle“ KA-Knielingen, (Kosten: 1,5 Millionen Euro)
- B463, OD Calw, (Länge: 1,5 Kilometer; Kosten: rund 1,6 Millionen Euro)
- B500, FDE Zuflucht – Ruhestein, (Länge: elf Kilometer; Kosten: rund drei Millionen Euro, Bauzeit: 05/2016 – 07/2016)
Tank- und Rastanlagen:
- A5, Erweiterung der Tank- und Rastanlage Bühl, Gesamtkosten: rund zehn Millionen Euro.
Landesstraßen
Neu- und Ausbau Landesstraßen:
- Fertigstellung L353, Unterschwandorf – Iselshausen, (Länge: 3,2 Kilometer; Kosten: rund 5,9 Millionen Euro)
- Fertigstellung L409, OD Klosterreichenbach, (Länge: 760 Meter; Gesamtkosten: rund 2,9 Millionen Euro, davon Land 2,2 Millionen Euro)
- Fertigstellung L536, OU Schriesheim „Branichtunnel“, (Länge: 3,2 Kilometer; Kosten: rund 92,6 Millionen Euro)
Landesradwege:
- Beginn L96, Wolftalradweg BA 1, (Länge: 2,5 Kilometer; Kosten: rund 1,4 Millionen Euro)
- L588, Fertigstellung Radweg Haßmersheim – Neckarmühlbach, Lückenschluss Neckartalradweg (Länge: 850 Meter, davon 550 Meter Bohrpfahlwand; Gesamtkosten: rund 5,6 Millionen Euro, davon Land 5,2 Millionen Euro)
Erhaltung Landesstraßen:
- L559, Weingarten – Jöhlingen, (Länge: drei Kilometer; Kosten: 600.000 Euro)
- L562, Dietlingen – Pforzheim, (Länge: 4,3 Kilometer; Kosten: 1,1 Millionen Euro)
Förderung Kommunaler Vorhaben
Kommunaler Straßenbau:
- K 3764 / L 86a, Kreisverkehr „Maria Linden“ Ottersweier, Landkreis Rastatt (Gesamtkosten: rund 705.000 Euro, Zuschuss: rund 170.000 Euro)
- K 3579 / L 560, Umbau Knotenpunkt bei Staffort, Landkreis Karlsruhe (Gesamtkosten: rund 1,47 Millionen Euro, Zuschuss: rund 360.000 Euro)
Kommunale Rad- und Fußverkehrsanlagen:
- Radweg Bismarckstraße, Stadt Mannheim (Gesamtkosten: rund 5,1 Millionen Euro, Zuschuss: etwa 1,22 Millionen Euro)
- Geh- und Radweg Tiefentalstraße, Stadt Karlsruhe (Gesamtkosten: rund 1,08 Millionen Euro, Zuschuss: 543.000 Euro)
Hintergrund
Das Regierungspräsidium Karlsruhe steuert und koordiniert sowohl die Finanz-planung als auch die technische Planung im Straßen- und Brückenbau für Bundesautobahnen, Bundes- und Landesstraßen einschließlich des dazugehörigen Radwegenetzes für den Regierungsbezirk Karlsruhe.
Zu den operativen Aufgaben gehören der Bau und Ausbau von Bundesautobahnen und Bundesstraßen in Auftragsverwaltung für den Bund und der Bau und Ausbau der Landesstraßen.
Darüber hinaus ist die Abteilung Straßenwesen und Verkehr zuständig für die Unterhaltung und den sicheren Betrieb der Bundesautobahnen A5, A6, A61, A656 und A8. Insgesamt sind etwa 300 Kilometer Bundesautobahnen und rund 3.100 Kilometer Bundes- und Landesstraßen zu betreuen.
Besondere Schwerpunkte der Abteilung Straßenwesen und Verkehr
- Erstellung und Fortschreibung von Straßenbau- und Finanzierungsplänen,
- Förderung des kommunalen Straßenbaus sowie der kommunalen Rad- und Fußverkehrsanlagen mit staatlichen Zuschüssen,
- Technische Planung von Straßen sowie Brücken und Tunnelbauwerken einschließlich der erforderlichen Umweltverträglichkeitsstudien und landschaftspflegerischen Begleitpläne, Lärm- und Schadstoffuntersuchungen,
- Management des Betriebs- und Unterhaltungsdienstes der Bundesauto-bahnen,
- Baudurchführung und Vertragsabwicklung aller Baumaßnahmen für Bundesautobahnen, Bundes- und Landesstraßen einschließlich Prüfung der eingesetzten Straßenbaustoffe.”