Viernheim, 01. März 2016. (red/pm) Verschiedene Leserbriefe und eine öffentliche Diskussion kritisierten in der Vergangenheit die Niederschlagversickerung im Bereich “Am Königsacker” als eventuell “bedenklich”. Jens Bolze, Erster Stadtrat von Viernheim, versichert nun, dass es keinen Grund zur Sorge gebe. Eine Bewertung der Sickerflächenanlage würde dies bestätigen.
Information der Stadt Viernheim:
“In verschiedenen Leserbriefen und in der öffentlichen Diskussion ist die Niederschlagsversickerung im Bereich „Am Königsacker“ als womöglich wasserschutzbedenklich kritisiert worden.
Erster Stadtrat Jens Bolze macht deutlich, dass die Versickerung dort den fachlichen Aspekten zum Grundwasserschutz Rechnung trägt. „Voraussetzungen für die schadensfreie Versickerung von Niederschlagswasser sind eine Reihe von Faktoren. Diese sind der Abstand zum Grundwasser, die Form der Versickerung und die Schadstoffbelastung des zugeführten Wassers.
Alle diese Faktoren flossen in eine Bewertung zur Anlage der Versickerungsflächen Am Königsacker ein. Dies geschah auch schon so bei den zuletzt hergestellten Sickerflächen am Ende der Kreuzstraße. Dafür gibt es übrigens einen formellen Weg in Abstimmung mit den Wasserbehörden.“
Versickerungsgruben Am Königsacker
Die Versickerungsgruben Am Königsacker haben mehrere Meter Abstand zum Grundwasser und liegen in einem Gebiet mit geringer Luft- und mäßiger Verkehrsbelastung.
Das Wasser versickert über eine Vegetationsfläche. Durch Bodenlebewesen findet ein Abbau insbesondere von organischen Schadstoffen statt. Darüber hinaus ergibt sich fast nebenbei der kleinklimatische Vorteil, dass ein Teil des im Boden gepufferten Wassers verdunstet, statt zu versickern.
Weiterhin wirken die auch in unbelebten Böden stattfindende mechanische Filterung und ein Ionenaustausch im Boden reinigend. In den Versickerungsflächen Am Königsacker wurden flache Packungen aus Vulkansplitt eingebaut. Dieses Material besitzt durch seine große Oberfläche eine sehr hohe Pufferfähigkeit (Sorptionsvermögen), wie es bei Aktivkohle funktioniert, und fördert so Schadstoffabbau durch besiedelnde Mikroorganismen.
Bei großporigen Böden (Kies oder Schotter) wäre die Situation eine andere. Dort kann das Wasser schnell und ungefiltert nach unten durchsickern. Eine solche Situation liegt am Königsacker aber nicht vor.
Niederschlagversickerung in Viernheim: positiv
Im Übrigen wird schon seit Jahren Niederschlagsversickerung in Viernheim erfolgreich praktiziert. Und dies auch in großem Maßstab und bei wesentlich stärker belasteten Flächen. Beispielsweise am Viernheimer Dreieck; dort befindet sich ein großes Versickerungsbecken neben der Autobahn. Hier ist der Abstand zum Grundwasser durch das mehrere Meter tief ausgehobene Sickerbecken wesentlich geringer. Gleichzeitig ist die Belastung durch die mehrfach höhere Anzahl von Fahrzeugen entsprechend höher. Dass dieses Sickerbecken, wie mehrere weitere, den gesetzlichen Umweltanforderungen entspricht, liegt insbesondere daran, dass auch dieses Becken den obigen Anforderungen entspricht.”