Heidelberg, 01. März 2012. (red/pm) Am Montag, den 27. Februar, stellten die Stadt, die Sparkasse und die Stadtwerke Heidelberg gemeinsam ein neues Online-Tool vor. Mit diesem kann per Mausklick für jedes Hausdach in Heidelberg ermittelt werden, ob und wie gut es zur Erzeugung von Strom aus der Sonne geeignet ist.
Information der Stadt Heidelberg:
“Volles Haus bei der Infoveranstaltung zum Solardachkataster
Rund 350 Bürgerinnen und Bürger strömten am Montag, den 27. Februar, in das Casino der Stadtwerke Heidelberg, um sich über das c Heidelberg zu informieren. Eingeladen hatten die Stadt, die Sparkasse und die Stadtwerke Heidelberg. Die drei Kooperationspartner haben mit dem Solardachkataster Heidelberg gemeinsam ein Online-Tool auf den Weg gebracht, das für jedes Hausdach in Heidelberg zeigt, ob und wie gut es zur Erzeugung von Strom aus der Sonne geeignet ist.
In seiner Begrüßungsrede hob Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner die lange Tradition der Solarenergie in Heidelberg hervor und betonte, dass es erhebliche Potenziale gibt, um noch mehr Solarstrom vor Ort zu erzeugen. „Das geht nur gemeinsam – wenn Stadt, Bürger, Handwerk, Stadtwerke und Finanziers wie die Sparkasse zusammenarbeiten“ appellierte er an die Anwesenden.
Solaranlagen lohnen sich – trotz früherer Senkung der Einspeisevergütung
In der anschließenden Diskussion zwischen Oberbürgermeister Würzner, Rainer Arens, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Heidelberg, sowie Michael Teigeler, Geschäftsführer der Vertriebsgesellschaft Stadtwerke Heidelberg Energie, ging es auch um die jüngste Änderungen bei der Einspeisevergütung für Strom aus der Sonne. Der Bundeswirtschafts- und der Bundesumweltminister hatten sich am 22. Februar darauf geeinigt, die EEG-Vergütung für Solarstrom vorzeitig zu senken.
Als „Schnellschuss“ bezeichnete Würzner die aktuelle Entscheidung, „so lassen sich keine Strategien und Kampagnen auf lokaler Ebene planen.“ Teigeler hob hervor: „Unter den neuen Förderbedingungen ist die Auswahl von geeigneten Dächern mit einem möglichst hohen Sonnenertrag noch wichtiger geworden. Gerade jetzt brauchen wir solche Instrumente wie das Solardachkataster als Entscheidungshilfe für die richtige Investition.“
Vereinbarkeit von Solaranlagen und Denkmalschutz
Alle drei Diskussionspartner waren sich aber einig: Einschneidende Folgen hat die vorgezogene Senkung der Förderung für die Hausbesitzer nicht. „Zwar senkt sich die Vergütung für den EEG-Strom einige Monate früher und etwas stärker als ursprünglich vorgesehen, aber die Solaranlagen lohnen sich immer noch“, so Arens. Professor Martina Klärle, die „Erfinderin“ des Solardachkatasters, berichtete, dass die Rendite für Solarstromanlagen heute auch bei gesenkter Vergütung noch höher als vor etwa sechs Jahren ist.
„Die Preise für die Solarmodule sind erheblich gesunken und ihre Wirkungsgrade haben sich von rund 13 bis 15 Prozent auf 18 bis 19 Prozent verbessert“, berichtet die Wissenschaftlerin. „Bei den Forschungsinstituten gibt es schon Solarmodule mit einem Wirkungsgrad von bis zu 40 Prozent“.
Die teilnehmenden Gäste interessierten außerdem praktische Fragen: Sind Balkone geeignet, um dort Solaranlagen anzubringen? Wie steht es mit dem Denkmalschutz – gibt es Zielkonflikte mit den Solarenergiezielen? Martina Klärle zeigte einige anschauliche Beispiel, wie sich auch Denkmalschutz und Solaranlagen gut „verheiraten“ lassen: „Das geht vor allem dort gut, wo die Dachflächen nicht unmittelbar einsehbar sind.“
5 Millionen Euro für Strom aus der Sonne von den Stadtwerken Heidelberg
Die drei Partner haben sich das Ziel gesetzt, die Zahl der Haushalte, die mit Solarstrom aus der Sonne über Heidelberg versorgt werden, von heute rund 3.000 auf umgerechnet 7.500 Haushalte zu erhöhen. Und dazu tragen sie auch jenseits des Solardachkatasters bei.
So stellte Michael Teigeler in Aussicht, dass die Stadtwerke Heidelberg die Mittel aus ihrem Ökostrom-Produkt heidelberg energreen in den nächsten drei Jahren wieder um 5 Millionen Euro aufstocken und damit in den Bau von Photovoltaikanlagen in der Region investieren werden.
Zu allen Fragen rund um das Solardachkataster und Photovoltaikanlagen stehen die drei Partner Stadtwerke, Sparkasse und Stadt Heidelberg zur Verfügung.”